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Juli Zeh - Unterleuten

Dörfliche Idylle?



Unterleuten, ein kleines Dorf in Brandenburg, scheint eine bezaubernde Idylle zu sein. Nicht nur aus diesem Grund zieht es immer mehr Menschen aus dem Westen hierher. Einerseits wollen sie den Stress der Großstadt loswerden, andererseits scheinen sie aber nicht zu wissen, dass ein Dorf eine Gemeinschaft ist, der man sich anschließen muss


Dieses Dorf hat wie viele andere auch Familien, die seit mehreren Generationen dort wohnen. Bekannt ist ebenfalls, dass es eine tiefe Kluft, wenn nicht einen Krieg zwischen zwei Männern gibt, die dieses Dorf prägen.

Der Roman von Juli Zeh spiel im Sommer 2010, in diesem Sommer wird von einer großen Investmentfirma geplant, einen Windpark in dieser Idylle aufzustellen. Genehmigt ist schon alles, nur der Bauplatz steht noch nicht fest.

Mindestens 10 ha werden gebraucht und es gibt verschiedene Möglichkeiten.

Jetzt zeigen sich die inneren schon lange schwelenden Konflikte der Dorfbewohner, die schon seit Ewigkeiten hier wohnen, zusätzlich kommen die der Zugezogenen, die nur die Hälfte von dem begreifen, was hier eigentlich abläuft. Letztendlich scheint es nur ums Geld zu gehen. Ich denke, nur die beiden Alten, die schon lange verfeindet sind, haben irgendwann den Durchblick.

In Unterleuten liegt vieles in den Köpfen der Menschen verborgen und bricht aus, jeder fühlt sich im Recht und manch einer nimmt es sich - mit den falschen Mitteln. Familien brechen auseinander. Dieser Gesellschaftsroman gerät zum Drama und endet meines Erachtens auflösend.

Juli Zeh hat den Roman über das soziale Gefüge dieses Brandenburgischen Dorfes in sechs Teile geteilt, die jeweils in bis zu 13 Kapitel eingeteilt sind und den Namen einer Figur tragen, aus deren Perspektive das Geschehen geschildert wird.


"Unterleuten" lässt sich gut lesen, war allerdings stellenweise etwas zäh.



Zur Autorin Juli Zeh:


Juli Zeh, eigentlich Julia Barbara Zeh, geboren am 30. Juni 1974 in Bonn ist eine deutsche Juristin und Schriftstellerin. Sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Außerdem ist sie durch ihr gesellschaftlich-politisches Engagement bekannt. Weiterhin ist sie u.a. für die ZEIT und die FAZ journalistisch tätig.

Juli Zeh besuchte das Pädagogium Otto-Kühne-Schule in Bonn und legte dort das Abitur ab. Anschließend studierte sie Rechtswissenschaften in Passau, Krakau, New York und Leipzig. 2010 wurde Zeh an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken zum Dr. iur. promoviert.

Seit 2007 lebt Zeh in einem Dorf im Landkreis Havelland, Brandenburg, zuvor über viele Jahre in Leipzig. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.

2011 veröffentlichte Juli Zeh ihre Debütroman "Adler und Engel". Dieser wurde in 31 Sprachen übersetzt. Das hier thematisierte Völkerrecht ist eine sehr spezielle Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Normen

Es folgten weitere Romane und ein Theaterstück.

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